Gute Gründe für die Weidehaltung

Weidehaltung ist die natürlichste Form der Mutterkuhhaltung

Es gibt viele Gründe die für die Weidehaltung einer Mutterkuhherde sprechen. An erster Stelle steht für uns das Wohl der Tiere und der Wunsch nach einer möglichst artgerechten, natürlichen Haltung.  Bei unserer extensiven Form der Mutterkuhhaltung grasen die Rinder das ganze Jahr im Freien auf großzügigen Wiesen in herrlicher Natur. Wir verzichten auf die Zufütterung von Kraftfutter und Getreide, legen stattdessen großen Wert auf die ursprüngliche und stressarme Art der Nahrungsaufnahme auf unseren eigenen, ökologisch bewirtschafteten  Weiden.  Je nach Futterstand und Flächengröße verbleiben die Tiere mehrere Tage auf einer Weide, ehe sie mit uns zur Nächsten ziehen. Dies entspricht dem ursprünglichen Verhalten der Rinder, auf der Suche nach Futter, im Herdenverband durch die Natur zu ziehen. Die Kälber werden in der Herde auf der Weide geboren und wachsen an der Seite ihrer Mutter und mit deren nahrhafter Muttermilch heran. 

Wie in der freien Wildbahn gibt es auch in unseren Herden soziale Strukturen und Hierarchien, in denen die jüngeren Tiere von den Älteren lernen.  Wir legen großen Wert darauf, dass die nächste Generation unserer Mutterkühe aus eigener Nachzucht stammt und wir die Herdenzusammensetzung durch intensive Beobachtung des Wesens unserer Rinder positiv beeinflussen können.   

Die Jungbullen und Leitkuh Lilly im Buchental
Die Jungbullen und Leitkuh Lilly im Buchental

Extensive Weidehaltung erfolgt im Einklang mit der Natur

Für die Umwelt bringt die extensive Weidehaltung viele Vorteile. Die Beweidung erfolgt zyklisch und je nach Zustand der Fläche. Da die Rinder immer nur für einige Tage an einer Stelle verbleiben um frisches Gras zu fressen, hat die Natur im Anschluss wieder Zeit sich zu regenerieren und  zu ruhen. Im Gegensatz zum "Radikalschnitt" beim Mähen ist die Beweidung schonender und trägt dazu bei den  natürlichen Artenreichtum der Pflanzen und Tiere (Vögel, Insekten, Amphibien) auf den Wiesen zu  erhalten.  Unsere Rinder sind Teil des Ökosystems Grünland und tragen dazu bei, den natürlichen Kreislauf aus Wachsen, Vergehen und neuem Wachstum aufrecht zu erhalten. Es fallen keine konzentrierten Mengen an Gülle und Mist an, vielmehr sorgen unsere Rinder für eine ganz natürliche Form der Düngung und wirken als natürliche Landschaftspfleger durch die regelmäßige Beweidung einer Verbuschung der Landschaft entgegen.  Im Gegensatz zu Wald und bebuschten  Flächen kann das regelmäßig beweidete Grünland größere Mengen Kohlenstoff speichern und Humus aufbauen. 

Weidehaltung erzeugt besonderes Fleisch

Durch den Verzicht auf die Zufütterung von Kraftfutter und Getreide wachsen die Rinder langsamer und setzen durch die stetige Bewegung weniger Fett im Verhältnis zur Muskelmasse an. 

Das aromatische Weidefleisch ist insgesamt fett -und cholesterinärmer und weist im Vergleich zu konventionellem Rindfleisch in seiner Zusammensetzung ein gesünderes Verhältnis der ungesättigten Fettsäuren auf. 

Neuere Studien beschäftigen sich mit den positiven Auswirkungen des Weidefleisches das mit seinem Reichtum an  Omega 3 und konjugierten Fettsäuren sehr positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben soll. Wir sind gespannt, zu welchen Erkenntnissen die Wissenschaftler in Zukunft bei weiteren Forschungen gelangen.   

Wir beobachten durch die natürliche Ernährungsweise in Freilandhaltung eine stabile Gesundheit und ein ausgeglichenes Wesen bei unseren Rindern  und sind überzeugt davon, dass dies zu der besonders zarten, schmackhaften Fleischqualität unseres Weidefleisches führt.

Weidehaltung braucht erfahrene und einfühlsame Halter...

Es hört sich erstmal ganz einfach an: Die Kühe stehen das ganze Jahr auf der Weide und leben im Einklang mit der Natur. Dennoch bedarf es unserer besonderen Fürsorge und Pflege. Mehrmals täglich sind wir auf unsren Weiden unterwegs und beobachten die Herden. Wie geht es den Kühen, zeigen einzelne Tiere, die Herde Auffälligkeiten oder steht die Geburt eines Kälbchen bevor? Auch die Weide wird in Augenschein genommen:  Ist der Weidezaun intakt, noch genügend Futter vorhanden,  oder steht das Weiterziehen auf eine neue Weide an bzw. das Füllen der Heuraufen. 

Da wir mit  mobilen Elektroweidezäunen arbeiten, müssen die zukünftigen Weiden eingezäunt und die Stromversorgung überprüft werden. Nach dem Umtrieb müssen die nicht mehr benötigten Zäune wieder abgebaut werden und die Wiese gegebenenfalls mit der Wiesenschleppe nachbearbeitet werden. Da wir die Wiesen ökologisch bewirtschaften stechen wir Ampfer und Disteln von Hand aus. 

Natürlich ist auch die Versorgung mit ausreichend frischem Wasser von großer Bedeutung. Einige unserer Weiden verfügen über Quellen oder Bachläufe, ansonsten stellen wir Wasserfässer mit  frischem Wasser von unserem eigenen Reservoir zur Verfügung. Im Winter hat die Herde ihr "Winterquartier", eine Weide mit schützendem Wald und einem eingestreuten Unterstand. In der vegetationsarmen, kalten Jahreszeit füttern wir  Heu- und die Grassilage von unseren eigenen Flächen.

Alle diese Tätigkeiten erfordern ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen. Obwohl unsere Rinder uns natürlich durch den täglichen Kontakt kennen, sind wir zunächst einmal "Eindringlinge" in ihrem Revier. Bullen und Mutterkühe sorgen sich um das Wohl des Nachwuchses und der Herde. Uns ist es daher wichtig den Tieren mit Respekt und Ruhe zu begegnen und ihre natürlichen Verhaltensweisen zu achten.